Den Apfelwein verdanken die Frankfurter der Reblaus. Im 16. Jahrhundert vernichtete sie fast den gesamten Bestand der Frankfurter Rebstöcke. Die Menschen am Main suchten sich deswegen zum Keltern ein anderes Obst und ließen fortan den Saft gepresster Äpfel in ihren Kellern zu Apfelwein vergären. Das goldgelbe Stöffche schmeckte den Frankfurtern und erwies sich als preiswerte Alternative zum teuren Traubenwein, den sich nur reiche Bürger leisten konnten. Überall unter dem Gemalten Haus, der Küche und dem Garten befindet sich noch heute der alte Keller mit den großen Holzfässern, in denen der Schoppen reift.
Im Herbst kann man sehen, wie am Eingang der Diesterwegstraße die Äpfel angeliefert werden, aus denen täglich frisch der „Süße“ gekeltert wird. Der eigentliche neue Apfelwein ist allerdings erst um Weihnachten ausgegoren und wird dann nach alter Tradition als „neuer Heller“ angezapft. Und der klassische Schoppen schmeckt je nach Witterung, Sonneneinstrahlung und Lagerung immer unterschiedlich. Natürlich haben auch wir unser geheimes Rezept, nach dem wir die Äpfel aussuchen und den Schoppen reifen lassen, damit er einen vollen, runden und vor allem unverwechselbaren Geschmack bekommt.